... in sachen Lack

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Lackie
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... in sachen Lack

Beitrag von Lackie »

Der Sommer steht vor der Tür (seit ende Februar :lol: ) und jeder möchte seinen Liebling wieder glänzend Präsentieren.
Ich bin KFZ Lackierer und hab mir gedacht, wenn Ihr Fragen habt zum Thema Lackieren, Polieren, Aufbereiten, Spot-Repair usw könnte ich vielleicht mit hilfreichen Antworten nützlich sein.
Möchtet Ihr irgendwas wissen, braucht Ihr Hilfe dann schildert euer Problem. Ich werde mich bemühen, eure Fragen so schnell wie möglich zu beantworten.
Gruß Thorsten
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ManiacsParadise
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Beitrag von ManiacsParadise »

Moin Thorsten!

Endlich mal ein Lackierer im Forum...
Du wirst bestimmt 'ne Menge Arbeit bekommen... :D

Gruß,
Rado
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Lackie
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Beitrag von Lackie »

Hi Rado. Jo mal sehen :lol:
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Namxi
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Beitrag von Namxi »

Na da hab ich doch mal direkt ein paar kleine Fragen.

Ich habe nun schon das 2. Mal schlechte Erfahrungen mit Unverträglichkeiten zwischen Grundierung und Lack gemacht. Beim letzten mal war es Kunststoffgrundierung und im Lackgeschäft gekaufter 2-K Lack, was mir sehr viel Arbeit verursacht hat. Diesmal ist es BOB Grundierung [Rostschutz] und ein älterer Lack aus einer Nigrin Spraydose.

Das sieht dann so aus:

Bild

Bild

Bild

Es handelt sich hierbei um den Versuch, Roststellen im Motorraum auszubessern. Als erstes hatte ich grob mit einer Goldbürste alles was lose war entfernt. Dann nochmal grob mit Schleifpapier drüber, sofern man rankam. Dann hab ich Presto-Stop Rostumwandler aufgetragen [großzügig] und nach etwa 20 Stunden die BOB- Grundierung. Diese hat kein unnormales Verhalten gezeigt. Nach weiteren 20-24 Stunden habe ich dann den Lack aufgesprüht und es kam sofort zu der oben gezeigten Anomalie. Es war beinahe, als würde der Lack die Grundierung wieder weich machen. Ich glaube, man spricht hier von Kräuseln, richtig?

Also, ums kurz zu machen: Kann man mal eine kleine Liste oder Tabelle oder was weiß ich machen, welche Inhaltsstoffe der Grundierungen, Spachtelmassen, Füller, Basislacke, Decklacke usw. sich nicht vertragen? Oder gibt es sowas bereits?

Muss das alles nochmal runter, wenn es nicht wieder rosten soll? Oder reicht es, einfach so lange Lack draufzusprühen, bis sich eine optisch geschlossene Oberfläche ergibt?


Das 2. Problem:

So sieht meine Motorhaube aus, und ich denke, da bin ich hier nicht der Einzige:
Bild
(Die merkwürdigen Flecken, besonders oben links, sind einfach nur Schmutz)

1. Was ist das? Risse im Basis- oder Klarlack? Ich vermute im Klarlack, da beim Polieren die weißen Reste in den Rissen hängen bleiben.
2. Viele vermuten hier ein thermisches Problem, da der 24V sehr heiß wird. Betroffen sind Motorhaube, Teile der Kotflügel [oben], ich hab solche Stellen wie in der Mitte des Bildes aber auch auf dem Dach. Meinung?
3. Wenn man das Ganze neu lackiert, worauf muss man achten, dass es nicht wieder passiert? Gibt es spezielle, etwas hitzebeständigere Lacke? Oder reicht da "guter", weil Ford das billigste genommen hat, wo gab?


Ich hoffe ich habe den Hilfsbereitschaftsbogen jetzt nicht überspannt! ;)


Grüße

Namxi
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ssMMuu
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Beitrag von ssMMuu »

Namxi hat geschrieben: So sieht meine Motorhaube aus, und ich denke, da bin ich hier nicht der Einzige:
Bild
WTF!!! :shock: ne, also das hab ich nich... schaut ja übel aus..
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Namxi
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Beitrag von Namxi »

Haben wohl mehrere schwarze [das Auto, klar, ne?] 94er..

Die Cam "übertreibt" da natürlich ein bisschen, in echt sticht das nicht so ins Auge. Ausserdem ist es halt auch ganz schön vergrößert..


Grüße

Namxi
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Gast

Beitrag von Gast »

94er-US-Uni-Lack! Also der Unterlack! Das liegt wohl an den Amis und hat nicht ^so^ viel mit der
Motortemperatur zu tun, sondern eher mit der "normalen" Temperatur, wenn der Wagen in der
Sonne steht. Haben oft auch die dunkelblauen Unilacke, egal, ob Probe oder anderer Ami aus den
frühen 90ern! Vor nem über Jahr oder so hatte der Faint-Angel das gleiche bei seinem blauen
mal angesprochen. Er wollte damals was bei Ford erreichen wg. dem Lack - ich hab nen Kasten
Bier dabei gewonnen, weil die sich eben net dazu geäußert haben! :D


PS: Mein schwarzer 94er schaut genauso aus! :(
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Ejssfeldt
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Beitrag von Ejssfeldt »

Aah toll ein Spezialist ;)

Irgendwie scheint jede Probe-Farbe so seine Macken zu haben :lol:

Bei meinem (rioroten) das bekannte Ausbleichen...

Nun meine Frage: Wie wird das genau verursacht? Sind es die UV-Strahlen oder letztendlich nur die heisse Temperatur, die das ganze aufhellen?

Ist Einwachsen ein Schutz dagegen, oder trügt er nur den Schein, weil dadurch kurzfristig mehr Glanz und eine kräftigere Farbe entsteht?

Achja, wenn man sich nur das Dach neu lackieren lassen will, muss ein Lackierer dann die kompletten Dichtungen und alles sonstige abnehmen oder schafft er das mit gutem Abkleben? Mich würde der Arbeitsaufwand interessieren weil ich es evtl mal machen lassen wollte, wenn der Preis im Rahmen bleibt.

Gruss Markus :D

Gruss Markus
Gast

Beitrag von Gast »

Meinste mich mit Spezialist? :shock: lol, neee, also Spezialist ist Lackie - ich bin nur erfahren! :D

Das Ausbleichen kommt aber von genau der gleichen Ursache: Mindere Qualität des Originallackes!
Schwarz arbeitet halt thermisch viel mehr als rot und reisst daher, rote Lacke sind oft entweder pur
aufgetragen (VW, viele Mitsu/Nissan, Opel, usw.) oder haben nur ne dünne, einfache Schicht Klarlack
drauf. Und der Klarlack verfliegt halt mit den Jahren. Dann liegt der rote Lack "offen" und bleicht
aus. Richtige Pflege von Anfang an kann dies verhindern, meistens ist es aber bei dem Alter unserer
Schätze schlichtweg zu spät, um noch was retten zu können. :(

Polieren schafft zwar "kurzzeitig" Besserung, aber je nach Abnutzung durch Sonneneinwirkung,
Staub, häufiges Waschen hält es dann halt länger oder kürzer. Ein Autoverkäufer kann sich
kein besseres Auto als ein stumpfes, rotes wünschen. Einmal aufpolieren, der Lack schaut aus wie
neu! Geht bei keinem Lack so toll wie bei rot!

Auf Dauer ist aber auch das Aufpolieren von rotem Lack nicht so der Bringer - denn beim Polieren
wird ja immer ein bisschen der Oberfläche "abgeschliffen" und der drunterliegende Lack "erblickt
zum ersten Mal das Licht der Welt" - klar, der schaut noch gut aus - bleicht aber mangels
Klarlack eben auch wieder aus. Wenn der dann aufpoliert wird, das gleiche Spiel von vorn.
Irgendwann ist aber der Lack ganz weg und die Grundierung kommt durch...
Einwachsen ist das gleiche wie polieren - kurzfristig gut, aber auf Dauer... :roll:

(Ich sprach natürlich nur von den alten Lacken, "moderne" haben das nicht mehr!)


Ein guter Lackierer sollte dein Dach (und evtl. die Motorhaube, je nach Schwere) aber schon
allein durch abkleben soweit "hergerichtet" kriegen, dass er es problemlos lackieren kann.
Rob
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Beitrag von Rob »

und wenn ich aufpolier und dann klarlack auftrag?
ok, scheiß frage, aber mal so aus prinzip würd mcih das interessieren.
Und ja, ist mehr schein als sein und eher pfusch, aber trotzdem, geht sowas?
MfG Rob
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Beitrag von Namxi »

Nein, das wäre wohl ziemlich blödsinnig. Du musst den Lack anschleifen, bevor Du eine weitere Schicht Decklack auftragen kannst. Damit holst Du die Politur ja wieder runter. Ich glaube, wenn Du einmal den Klarlack neu auftragen willst, kannst Du gleich ganz neu lackieren, denn die Kosten für den Lack an sich sind das geringste.

Wobei man da fast schon sagen könnte: Den Versuch wäre es Wert, den Klarlack mal ohne Anschleifen nach dem Polieren draufzumachen. Ich würde sagen, Du probierst es, dann wissen wirs.. :lol: :P


Grüße

Namxi
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Beitrag von Lackie »

AAAAlso.
Zuerst zu dem Riorot. Man unterscheidet zwischen Ein-Schicht und Zwei-Schicht Lackierung. Ein-Schicht bedeutet: Nur Farbe,Kein Klarlack, die Farbe glänzt von allein. Der Nachteil: UV Strahlen und andere Umwelteinflüsse wie Staub, Schmutz usw können ungehindert direkt an der Farbe arbeiten und schleifen mit der Zeit die Farbe ab, der Lack bleicht aus (bei rot siehts halt leider am schlimmsten aus). Wenn der Lack dann nach einigen Jahren richtig fertig ist, hilft leider auch kein Polieren mehr. Sieht zwar 2 Wochen gut aus, aber dann is wieder tote hose. Und Nachträglich auf das Rot einfach nur Klarlack lackieren geht auch net. Hilft nur Neu lackieren, sonst gar nix. Ist leider so.

Zwei-Schicht bedeutet: Basislack (also die Farbe od. Metallic) UND Klarlack. Die Farbe allein macht gar nix, wird nach dem lackieren sofort matt. Erst der Klarlack verleiht dem ganzen eine glänzende Oberfläche. Die Vorteile sind offensichtlich: Die Farbe kann nicht direkt angegriffen werden, der Klarlack läßt sich immer wieder aufpolieren und sieht bei guter Pflege auch noch nach Jahren gut aus.
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Beitrag von Lackie »

Und übrigens: Einfach mal so Klarlack drauf lackieren ohne anschleifen geht sowieso gar nicht! auch nicht auf den matten Lack. Der Lack muß unbedingt mit entsprechendem Schleifpapier oder Schleifkissen angeschliffen werden sonst platzt und blättert alles sofort wieder ab.
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Beitrag von Lackie »

Thema Dachlackieren: Grundsätzlich ist es immer besser wenn die Dichtungen weg sind. Geht aber auch mit abkleben.
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Beitrag von Lackie »

@Namix: Ich würde darauf Tippen, daß sich Deine Grundierung nicht mit dem Dosenlack verträgt. Vorschlag: Deinen Lackversuch ( :wink: ) wieder komplett entfernen. Dann 2K Rot-Braun Rostschutz auftragen, durchtrocknen lassen. Wenn das trocken ist, kannst Du drauf hauen was immer Du willst. 2K Rot-Braun hält alles aus :D Spraydosen aus dem Baumarkt sind übrigens immer schlecht. Besser: In einer modernen Lackiererei kann man sich den entsprechenden Lack auch in eine Spraydose ziehen lassen. Der Lack taugt dann was, und die Farbe stimmt auch.

Tja und zu der Motorhaube, da hilft leider nur komplett runterschleifen, füllern und lackieren. Die schlechte Werkslackierung hat da nicht gehalten was der Hersteller versprochen hat.
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