omlettesurprise hat geschrieben:allerdings muß ich sagen,wer sein Kind mit auf ne Demo nimmt gehört an die Wand gestellt
Sagst Du das aus Prinzip oder weil Du Demo automatisch mit Gegendemo / Ausschreitungen / Gewalt assoziierst?
Im Prinzip ist eine Demo ja nur eine Kundgabe einer Meinung, der man durch Masse Gewicht verleiht.
Eine Demo wird angemeldet und entsprechend wird das Polizeiaufgebot angepasst. Und im Normalfall
verläuft eine Demo friedlich. Spricht also eigentlich nichts dagegen, Kinder mitzunehmen.
Hier geht es ja auch um eine Demo, bei der alle Altersklassen vertreten sind, die ihren Unmut gegen
das Projekt bekunden wollen. Und meiner Meinung nach hatte dieser Polizeieinsatz nur ein Ziel, nämlich
den Willen zu weiteren Demonstrationen zu schwächen durch Einsatz unverhältnismässig grober Mittel.
Die Rechnung ist aber nicht aufgegangen, nun kocht der Volkszorn erst recht hoch und keiner will für
den Einsatzbefehl geradestehen bzw. nicht zugeben, dass er unverhältnismässig war.
Zum Umbau selbst sage ich nur:
Er betrifft die Verkehrsanbindung und somit geht die Entscheidung alle etwas an. Es zeigt sich deutlich
dass er auf die Ablehnung durch die Bevölkerung stösst, dennoch scheint man auf höherer politischer
Ebene zu vergessen, dass das Volk die Legitimation für die gewählte Regierung ist. Die Konsequenzen
werden spätestens bei den nächsten Wahlen zu spüren sein.
Was den Punkt "Warum hat man nicht früher demonstriert" angeht, frage ich mal andersrum:
Warum hat man keinen Volksentscheid auf regionaler Ebene als Abstimmungswerkzeug verwendet??
Die Antwort ist einfach: Weil das Resultat absehbar war und den Entscheidungsträgern nicht in den
Kram gepasst hätte. Deswegen gab es auch nie Volksentscheide zu Themen wie Rechtschreibreform
(klare Ablehnung durch die Mehrheit) und die Euro-Einführung (unsicherer Ausgang, die Blöße hätte
man sich nicht politisch nicht geben können).