Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr
Verfasst: 03.09.2009, 21:24
Sorry... Doppelpost
Das Forum rund um das 80er/90er Jahre US-Coupe von Ford
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Ich rede nicht davon, dass der Staat an irgendwas "Schuld" ist, sondern davon, dass die Abwrackprämie nicht dazu angetan ist, die Automobilindustrie auf Dauer zu erhalten respektive die Bürger und die Umwelt zu ernsthaft "entlasten", wie Du es beschrieben hast. Dazu habe ich auch noch kein Gegenargument von Dir gelesen - dass die Leute quasi selbst Schuld sind, wenn sie Rabatte vergeigen, ändert doch nichts an der Tatsache, dass sie de facto kein Geld sparen und damit nicht entlastet werden, worum es Dir doch anfänglich ging.Weiterhin Betze, und ich denke, da sind wir uns sicher einig. In die Krise haben uns sicher nicht irgendwelche Finanzierungskredite von Lieschen Müller über lumpige 5TEUR für den neuen Corsa, sondern ganz andere Geschäftsmodelle einiger Banken. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Staat auch nicht schuld ist, wenn sich Leute dadurch in versuchung gefühlt sehen, sich finanziell zu überfordern. Handelt es sich doch um mündige Bürger oder nicht? Auch hier werden m.E. Äpfeln mit Birnen verglichen.
Ketzerische und einfache Antwort: weil das Geld irgendwo herkommen muss.. und woher bekommt der Staat vor allem sein Geld? Ach richtig, von dem Bürger.. dem gibt er es dann wieder zurück.. oder von Banken, bei denen er seine Verschuldung erhöht.. macht Sinn. Ich meine, es erscheint mir logisch, dass der Staat für Umverteilung im marktwirtschaftlichen Sinne sorgen muss und dass ein rigider Sparkurs wie 1929 bewiesen nicht seligmachend ist, aber Deine "ketzerische" Frage ist doch von der Argumentation her schon lückenhaft, weil die Frage der Herkunft des Geldes nicht bedacht wird.Nennt mir ernsthafte Argumente, weshalb es der GESAMTVOLKSWIRTSCHAFT (nicht einzelne Branchen!) durch das Einspeisen von finanziellen Mitteln in den Kreislauf, noch ketzerischer gesagt, das Verschenken von Geld, und somit dem Aufrechterhalten von Nachfrage schlechter gehen sollte als ohne??
Und nicht nur der Immobilienmarkt! Ich habe ja 2 1/2 Jahre mit einer Amerikanerin zusammengelebt, was sie so zu erzählen hatte, wollte ich erst gar nicht recht glaubenBetze hat geschrieben:Und außerdem ist es natürlich so, dass die Vergabe von Krediten an Kunden mit niedriger Bonität mit ! eine Ursache der Finanzkrise war - ich sage nur Immobilienmarkt in den USA. Und das ist Fakt, nachzulesen überall.
Falsch Betze, ich habe die Frage nach der Herkunft des Geldes schon längst beantwortet. siehe:Betze hat geschrieben: Ketzerische und einfache Antwort: weil das Geld irgendwo herkommen muss.. und woher bekommt der Staat vor allem sein Geld? Ach richtig, von dem Bürger.. dem gibt er es dann wieder zurück.. oder von Banken, bei denen er seine Verschuldung erhöht.. macht Sinn. Ich meine, es erscheint mir logisch, dass der Staat für Umverteilung im marktwirtschaftlichen Sinne sorgen muss und dass ein rigider Sparkurs wie 1929 bewiesen nicht seligmachend ist, aber Deine "ketzerische" Frage ist doch von der Argumentation her schon lückenhaft, weil die Frage der Herkunft des Geldes nicht bedacht wird.
Natürlich kommt es vom Bürger, woher auch sonst? Aber das ist nichts neues und auch nichts schlimmes, sondern eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, siehe der beschriebenen Marktgesetze.Christian hat geschrieben:
Einer der wichtigsten Leitsätze einer funktionierenden VWL ist, dass ein Staat während eines Aufschwungs sparen sollte(zb durch die Anhebung von Steuern, Senkung von Investitionen usw) und während eines Abschwungs finanzielle Mittel in den Kreislauf einspeisen muss, eben antizyklisch. Diese schlichte und einfache Wahrheit ist keine "schwarz-rote" Erfindung, sondern Fakt. Millionenfach seit Jahrhunderten in vielen vielen Staaten und macht die Mutti mit Vatis Haushaltsgeld genauso. Klingt banal, ist es auch ...
Sry, Shoo, das ist keine Milchmädchenrechnung, sondern wirtschaftswissenschaftliche Tatsache. Sofern du hierbei Zweifel hast, empfehle ich dir mal folgenden Link zu lesen:Shoobedoo hat geschrieben:
Sorry Christian.... aber irgendwie erscheint mir das ein wenig wie "Milchmädchenrechnung", die Du da aufmachst?![]()
Also, wenn das die Kernfrage sein soll lässt sich diese klar beantworten:Christian hat geschrieben:...
Weshalb ich nicht weiter auf deine Auführungen eingegangen bin, liegt schlicht und ergreifend in der Tatsache begründet, dass weite Teile dieser m.E. nicht viel mit der These "Deutschland gehts schlechter DURCH die Abwrackprämie" zu tun haben.
...In diesem Sinne einen schönen Samstag
Und wenn ich dann lese, dass du Richards und meinen Verweis auf zweifellos anerkannte Theorien nicht anerkennst, weil du Wirtschaft ja zwischenzeitlich derartig komplex geworden ist, du selbst aber die Weltwirtschaftkrise von 1929 als Standardkrise bezeichnest, die mit der unsrigen vergleichbar ist,
Aus meinem unten stehenden Posting geht meines Erachtens in keiner Weise hervor, dass ich diese Theorien "nicht anerkenne" - ich erwähne nur, dass es für mich nicht um die generelle Investition von Geldern geht und dass ich Verweise auf "Basiswissen" generell zu allgemein empfinde. Aber wenn es schon um Verweise im Bereich Basiswissen geht, dann erwähnte ich noch einmal die Weltwirtschaftskrise von 1929, die in eine ähnliche Kategorie fällt.Für mich ging es hier nie um das generelle Investieren von Geldern - außerdem halte ich das Verweisen auf echtes oder vermeintliches Basiswissen immer für wenig ergiebig, zumal dies nicht der Komplexität einer Wirtschaft entspricht. Und... nebenbei bemerkt.. ich verwies auf 1929, was nach meinem Wissen die Standardsituation für derartige Vorgänge ist... rigider Sparkurs bzw. das Nichtinvestieren führt zum Ruin.. aber egal...
Spätestens hier sind wir uns wieder einig..Betze hat geschrieben:..lohnt sich meines Erachtens eine weitere Diskussion nicht, da wir sowieso aneinander vorbeireden werden.