Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

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Shoobedoo
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Shoobedoo »

Sorry... Doppelpost
Zuletzt geändert von Shoobedoo am 03.09.2009, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Betze
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Betze »

Weiterhin Betze, und ich denke, da sind wir uns sicher einig. In die Krise haben uns sicher nicht irgendwelche Finanzierungskredite von Lieschen Müller über lumpige 5TEUR für den neuen Corsa, sondern ganz andere Geschäftsmodelle einiger Banken. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Staat auch nicht schuld ist, wenn sich Leute dadurch in versuchung gefühlt sehen, sich finanziell zu überfordern. Handelt es sich doch um mündige Bürger oder nicht? Auch hier werden m.E. Äpfeln mit Birnen verglichen.
Ich rede nicht davon, dass der Staat an irgendwas "Schuld" ist, sondern davon, dass die Abwrackprämie nicht dazu angetan ist, die Automobilindustrie auf Dauer zu erhalten respektive die Bürger und die Umwelt zu ernsthaft "entlasten", wie Du es beschrieben hast. Dazu habe ich auch noch kein Gegenargument von Dir gelesen - dass die Leute quasi selbst Schuld sind, wenn sie Rabatte vergeigen, ändert doch nichts an der Tatsache, dass sie de facto kein Geld sparen und damit nicht entlastet werden, worum es Dir doch anfänglich ging.

Und meiner Meinung nach ist der Staat natürlich ebenfalls nicht "Schuld" (was hast Du mit der Schuld?), wenn Leute sich in Versuchung geführt fühlen - aber warum sollte der Staat die Leute in Versuchung führen und potentiell Überschuldungen produzieren, die mittlerweile vom Spiegel bis zur AWO prophezeit werden? Sinn dahinter? Hilft das bei der "Weltwirtschaftskrise"? Und wieder die Frage: warum nur einige und warum nur die Autoindustrie fördern?

Und außerdem redete ich nicht davon, dass das Finanzierungsmodell von Lieschen Müller die Krise herbeigeführt hat, sondern die Geschäftsmodelle einiger Banken, bei denen Gelder verschoben wurden, die gar nicht da waren, für die gar kein Gegenwert bereit stand - im Prinzip etwas ähnliches. Und außerdem ist es natürlich so, dass die Vergabe von Krediten an Kunden mit niedriger Bonität mit ! eine Ursache der Finanzkrise war - ich sage nur Immobilienmarkt in den USA. Und das ist Fakt, nachzulesen überall.

Hier wird meines Erachtens nicht genau gelesen. :wink:

Nachtrag zur ketzerischen Frage:
Nennt mir ernsthafte Argumente, weshalb es der GESAMTVOLKSWIRTSCHAFT (nicht einzelne Branchen!) durch das Einspeisen von finanziellen Mitteln in den Kreislauf, noch ketzerischer gesagt, das Verschenken von Geld, und somit dem Aufrechterhalten von Nachfrage schlechter gehen sollte als ohne??
Ketzerische und einfache Antwort: weil das Geld irgendwo herkommen muss.. und woher bekommt der Staat vor allem sein Geld? Ach richtig, von dem Bürger.. dem gibt er es dann wieder zurück.. oder von Banken, bei denen er seine Verschuldung erhöht.. macht Sinn. Ich meine, es erscheint mir logisch, dass der Staat für Umverteilung im marktwirtschaftlichen Sinne sorgen muss und dass ein rigider Sparkurs wie 1929 bewiesen nicht seligmachend ist, aber Deine "ketzerische" Frage ist doch von der Argumentation her schon lückenhaft, weil die Frage der Herkunft des Geldes nicht bedacht wird.
Zuletzt geändert von Betze am 03.09.2009, 23:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Shoobedoo
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Shoobedoo »

Betze hat geschrieben:Und außerdem ist es natürlich so, dass die Vergabe von Krediten an Kunden mit niedriger Bonität mit ! eine Ursache der Finanzkrise war - ich sage nur Immobilienmarkt in den USA. Und das ist Fakt, nachzulesen überall.
Und nicht nur der Immobilienmarkt! Ich habe ja 2 1/2 Jahre mit einer Amerikanerin zusammengelebt, was sie so zu erzählen hatte, wollte ich erst gar nicht recht glauben :roll:

Da werden die Haushalte wöchentlich zugespammed per SnailMail mit manchmal 5-8 Kreditkartenangeboten, mit fertig ausgefüllter CC, ein Anruf genügt die freischalten zu lassen ohne grosse Bonitätsprüfung, Scoring oder Ranking, wie hier bei uns z.B. durch Schufa oder Creditreform üblich. (Obwohl ich aus Datenschutzrechtlichen Gründen diese Methodik eigentlich nicht befürworte... anscheinend kann man sich als Unternehmer aber leider nicht anders vor Zahlungsausfällen schützen oder das Risiko von Forderungsausfällen zumindest versuchen zu reduzieren.)

Das ist natürlich verlockend für den Konsumenten, solche Angebote dann auch zu nutzen und schwupps.... hat man sich schneller überschuldet als man gucken kann. Ja.... was bleibt dann? Chapter Eleven (Das bei denen in etwas vergleichbar mit hier bei uns Privatinsolvenz anmelden).

Diese Tendenz zeichnet sich auch bei uns in DE immer mehr ab, braucht man ja nur mal RTL Reality Soap TV gucken, "Schuldnerberater Peter Zweger" oder WiSo, Panorama, Report, etc. auf ARD/ZDF.

Viele Menschen geraten wirklich ohne Eigenverschulden in einen Teufelskreis der Schuldenfalle durch ungünstige Umstände und Gegebenheiten, Arbeitslosigkeit, Scheidung etc. pp... Wenn ich aber solche Fälle sehe von Versandhausschulden, Handyrechnungen etc. von jungen Paaren Anfang zwanzig mit teilweise 20, 30, 50, bis 70 tausend Euro an der Backe.... Sorry, aber da kann man sich doch wirklich nur noch an den Kopf fassen und fragen wie naiv, blöd oder merkbefreit sind die eigentlich? Aber es wurde ihnen ja auch leicht gemacht in die Konsum- und Schuldenfalle zu tappen, durch die entsprechenden Firmen und Kreditgeber. Da wäre schon etwas mehr Veranwortungsbewusstsein dieser gefragt zur Bonitätsprüfung vor Vergabe oder gar nicht erst in die Konsum- und Schuldenfalle zu locken. Ist denen aber meist egal, weil sie sich sowieso im Vorwege dagegen abgesichert haben und die Forderungen im Rahmen von Factoring Verträgen an Inkasso Unternehmen abgetreten im Forderungsausfall.

Wenn das Geschäftsmodell platzt (Von der dot.com Blase vor einigen Jahren will ich jetzt mal gar nicht anfangen), wie z.B. im Falle Arcandor und Quelle wird aber nach Hilfe vom Staat und Steuerzahler gejammert, selbst wenn die Krise durch Fehlmanagement schon lange vorher hausgemacht verursacht und anscheinend Konkursverschleppung.... Aber der Staat und Steuerzahler soll dann dafür in die Tasche kommen, den Managern auch noch Abfindungen oder Boni in Mio. Höhe hinterherwerfern, für ihr Missmanagement?!.... Irgendwie verkehrte Welt und wohl nicht so ganz im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft und freien Wettbewerb was zu Wettbewersbsverzerrungen führt und wohl nicht so ganz konform geht mit dem UWG in einem demokratischen Rechtsstaat?!

Mit welchem Maß will man da messen, wer Anspruch auf den Rettungsschirm hat und der Staat, respektive Steuerzahler einspringt?
Opel, Scheffler, Conti- Übernahme, Porsche vs. VW, etc. weil die sich teilweise beim Versuch einer "feindlichen Übernahme" finanziell überhoben haben?
Wer spannt denn einen Rettungsschirm über den Klein- und Mittelstand, der teilweise in der Existenz bedroht ist?... Wer hilft denen?

Statistisch gesehen hat bei der momentanen Staatsverschuldung jeder neu geborene Bundesbürger, der das Licht der Welt erblickt im Moment seiner Geburt Schulden in Höhe von ca. 30.000 Euronen.... sind doch rosige Aussichten wenn man das Zitat von Norbert Blüm von vor Jahren bedenkt: "Die Renten sind sicher"?

Und zu den Toxic Papers, Lehmann Bank, HSH Nordbank, und wie sie alle heißen. Ich habe selbst jemanden im Bekanntenkreis, der 30% seines Anlagekapitals, dass eigentlich als Altervorsorge angedacht war, verloren hat und jetzt gegen die HSH klagt, wegen dem Mist. Den Heuschrecken und Börsenspekulanten macht sowas nicht viel, bei den schwindelerregenden Beträgen mit denen die jonglieren und gestreut anlegen kommen die immer wieder auf die Füsse. Den kleinen Mann aber, der mit seinem sauer erarbeiteten Sparguthaben und privaten Anlagen damit seine Altersvorsorge sichern wollte, den trifft sowas echt hart und gefährdet die Existenz!

Da weiß man doch langsam echt nicht mehr, welchen Bankberatern, Anlage- Versicherungs- oder Rentenberatern man noch trauen kann für sichere Anlagen und Rentenvorsorge, wenn es denen nur noch um möglichst hohe Abschlüsse wegen der Provision und Profitmaximierung geht, teilweise ohne Wissen der privaten Anleger deren Aktiendepot verzocken und in Risikogeschäfte investieren auf Spekulation möglichst hoher Rendite und sich leider verkalkuliert haben oder den Kunden unzureichend oder falsch beraten.

Nene... lieber arm und gesund als reich und krank...
Geld alleine macht nicht glücklich! Es gibt Dinge auf der Welt, die kann man nicht mit nochsoviel Geld kaufen und sind unbezahlbar!
Dabei kommt mir immer das berühmte Zitat von Greenpeace in den Sinn:
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

My2Cent

Grüsse
Shoo
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

doppelt, sry
Zuletzt geändert von Christian am 04.09.2009, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

Tut mir leid, aber spätestens jetzt sind wir schon sehr lang abgedriftet....

Die Kernthese, welche im Raume stand, war, dass es unserem Land, also der Volkswirtschaft durch die Abwrackprämie, SCHLECHTER geht als ohne. Und hierzu kam bislang nicht ein Argument. Nur Betze hat nun in Ihrem Nachtrag versucht eine Argumentation zu führen:
Betze hat geschrieben: Ketzerische und einfache Antwort: weil das Geld irgendwo herkommen muss.. und woher bekommt der Staat vor allem sein Geld? Ach richtig, von dem Bürger.. dem gibt er es dann wieder zurück.. oder von Banken, bei denen er seine Verschuldung erhöht.. macht Sinn. Ich meine, es erscheint mir logisch, dass der Staat für Umverteilung im marktwirtschaftlichen Sinne sorgen muss und dass ein rigider Sparkurs wie 1929 bewiesen nicht seligmachend ist, aber Deine "ketzerische" Frage ist doch von der Argumentation her schon lückenhaft, weil die Frage der Herkunft des Geldes nicht bedacht wird.
Falsch Betze, ich habe die Frage nach der Herkunft des Geldes schon längst beantwortet. siehe:
Christian hat geschrieben:
Einer der wichtigsten Leitsätze einer funktionierenden VWL ist, dass ein Staat während eines Aufschwungs sparen sollte(zb durch die Anhebung von Steuern, Senkung von Investitionen usw) und während eines Abschwungs finanzielle Mittel in den Kreislauf einspeisen muss, eben antizyklisch. Diese schlichte und einfache Wahrheit ist keine "schwarz-rote" Erfindung, sondern Fakt. Millionenfach seit Jahrhunderten in vielen vielen Staaten und macht die Mutti mit Vatis Haushaltsgeld genauso. Klingt banal, ist es auch ...
Natürlich kommt es vom Bürger, woher auch sonst? Aber das ist nichts neues und auch nichts schlimmes, sondern eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, siehe der beschriebenen Marktgesetze.

Nochmal, niemand hat behauptet, dass durch eine solche Maßnahme zwangweise alles Negative verhindert werden kann, aber ich bleibe dabei, dass es uns volkswirtschaftlich nicht schlechter gehen kann, wenn der Staat Geld verschenkt.
Wer sowas behauptet, muss auch Argumente liefern.

Das Ganze läuft doch mehr unter dem Prinzip "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass".
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Shoobedoo »

Banal gesagt "verschenkt" der Staat Geld, dass er eigentlich nicht hat, weil die Steuereinnahmen nicht reichen um das zu deckeln und nur durch Neuverschuldung zwischenfinanzieren kann. Was bewirkt das? Gefahr der Inflation, weil das Bruttosozialprodukt nicht proportional steigt, je mehr € auf Schuldenbasis in den Markt gepumpt werden, der € an Stabilität verliert was sich wiederum negativ auf das Exportgeschäft und Eurokurs auswirkt, Die Auflagen von Mastricht/Brüssel evtl. nicht erfüllt werden können und deshalb vielleicht auch noch Strafzahlungen in horrender Höhe an die EU fällig werden, wegen der Überschuldung. Irgendwie ein Teufelskreis, diese Zwickmühle.

Und wer zahlt die Zeche irgendwann und wo soll das Geld herkommen? Richtig.... vom Steuerzahler ;-)
Dann wird die MwSt. eines Tages doch angehoben werden müssen von 19% auf 21% und weiß der Bundesadler wo noch um das Defizit auszugleichen?

Sorry Christian.... aber irgendwie erscheint mir das ein wenig wie "Milchmädchenrechnung", die Du da aufmachst? :roll:

Explizit zur Abwrackprämie: Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern bis sich herausstellt ob das nun zum Gewinn oder Verlust der VWL Leistungen geführt hat. Wird Automobilbranchenprofi Dudenhöfer sicherlich irgendwann Prognosen abgeben.

Ich sehe das aber ebenso wie Betze und Rok eher pessimistisch, und glaube die Abwrackprämie war ein Bumerang der spätestens nächstes Jahr zurückkommt und richtig einschlägt :-(

Und wie bereits mehrfach von diversen Stellen erwähnt... die eigentlichen Gewinner der Abwrackprämie sind leider nicht die deutschen Automobilhersteller, sondern die ausländischen mit ihren Angeboten von Billig-Kleinwagen.

War ja eigentlich auch zu erwarten bei der mittlerweile weit verbreiteten "Geiz ist geil" Mentalität und geht leider vor Qualität "Made in Germany"... weil kostet halt mehr?

Es wäre wünschenswert wenn der Pessimismus nicht zutrifft, denn immerhin ist die Automobilindustrie ein wichtiger und tragender Wirtschaftszweig, vor allem auch für den Export und nicht nur Binnenmarkt an denen viele Arbeitsplätze, Existenzen und 'ne Menge mehr hängen, die von dem Wirtschaftszweig abhängig sind und darauf angewiesen!

Grüsse
Shoo
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

Shoobedoo hat geschrieben:
Sorry Christian.... aber irgendwie erscheint mir das ein wenig wie "Milchmädchenrechnung", die Du da aufmachst? :roll:
Sry, Shoo, das ist keine Milchmädchenrechnung, sondern wirtschaftswissenschaftliche Tatsache. Sofern du hierbei Zweifel hast, empfehle ich dir mal folgenden Link zu lesen:

library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1960/1960-05-a-273.pdf

Die ersten zwei Seiten reichen vollkommen aus. Das ganze nennt sich "antizyklische Finanzpolitik" und ist wie schon auf Seite 1 geschrieben keine "schwarz-rote" Erfindung und erst recht keine Milchmädchenrechnung, sondern wohl eine der wichtigsten Säulen einer VWL und in jedem VWL-Buch zu finden. Wenn so was mit "Milchmädchenrechnung" abgetan wird, gehen mir leider die Argumente aus...
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von RsRichard »

Der christian hat schon Recht - das ist VWLer und BWLer Basiswissen, dass es für eine Wirtschaft nichts besseres geben kann, als wenn der Staat anfängt, Geld in das System zu pumpen - auch wenn er dieses Geld eigentlich nicht hat und final der Steuerzahler jenes Geld zurückzahlen muss. In Tälern pumpt der Staat, in guten Zeiten muss der Staat sparsam sein. Genauso und nicht anders sorgt man für eine stabile Marktwirtschaft und für eine überlegene, zumindest aber sichere Position in der Binnenwirtschaft.
Wenn ihr Fragen habt oder mich aus anderen Gründen kontaktieren möchtet, macht das bitte nicht per PN, sondern per E-Mail!
Danke
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Betze »

Was mich an dieser ganzen Diskussion stört, Christian, ist folgendes: ich habe eine Menge Argumente gebracht, auf die Du aber nicht eingehst, wahrscheinlich weil man dazu nichts weiter sagen kann - aber ich habe z.B. nie behauptet, dass es nicht! nötig sei, dass der Staat Geld investiert. Ich habe zum Beispiel auf 1929 verwiesen, wo genau dies das Problem war.
Des Weiteren sehe ich bei Dir eine gewisse Lücke klaffen, zum einen die latente Überheblichkeit ("Betze versucht", unpersönliche Formulierungen.. etc. pp), die Du Dir aber nicht ganz leisten kannst, weil das, was Du schreibst, tatsächlich für mich eher wie Milchmädchenrechnung und nicht nach überzeugender Kompetenz klingt und zum anderen dies mangelnde Eingehen auf die Argumente von anderen - Du pickst Dir nur die Sachen raus, auf die Du meinst, antworten zu können. Und das noch nicht mal überzeugend.
Du siehst echt nicht gut aus in dieser Diskussion - wenn man meint, Wissen zu haben, sollte man es auch überzeugend an den Mann bringen können, so, dass es andere verstehen und lernen können. Abfälligkeit und Ignoranz der anderen Meinungen hilft niemandem, auch Dir nicht.

Weißt Du, ich lasse mich gern überzeugen und erfahre gern Neues, auch wenn ich natürlich auch gern diskutiere - aber so habe ich darauf wenig Lust.

@ RsRichard

Du weißt schon, dass der Thread hier "Abwrackprämie" heißt? Für mich ging es hier nie um das generelle Investieren von Geldern - außerdem halte ich das Verweisen auf echtes oder vermeintliches Basiswissen immer für wenig ergiebig, zumal dies nicht der Komplexität einer Wirtschaft entspricht. Und... nebenbei bemerkt.. ich verwies auf 1929, was nach meinem Wissen die Standardsituation für derartige Vorgänge ist... rigider Sparkurs bzw. das Nichtinvestieren führt zum Ruin.. aber egal...
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Rok »

Ach, eigentlich ist es doch wurscht :D

Einigen wir uns einfach darauf, dass es einen theoretischen Teil gibt, welcher sich offensichtlich in der Praxis schwierig umsetzen lässt, bzw. es können sich "Zustände" ergeben, in welcher auch der theoretische Part nicht mehr greifen kann (Geld invetieren, dass man nicht hat, aber so muss es gemacht werden..etc..usw..usf :D )

Wünschen tun wir uns natürlich alle, dass es wieder bergauf geht - aber dann auch noch mitzubekommen, wie weiter zum Teil SCHÄNDLICH Verschwenderisch mit diesen Förderungen (Und damit meine ich eher die Staatsbürgschaften für die vor Insolvenz stehenden Banken) umgegangen wird bringt den Motivator wieder runter ^^
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

Liebe Bettina,
Sollten meine Ausführungen stellenweise als arrogant empfunden werden, so möchte ich mich dafür entschuldigen. Das ist nicht mein Ansinnen.
Dennoch habe ich nicht die geringste Ahnung, weshalb du nun dermaßen persönlich angreifend reagierst. :roll:
Weshalb ich nicht weiter auf deine Auführungen eingegangen bin, liegt schlicht und ergreifend in der Tatsache begründet, dass weite Teile dieser m.E. nicht viel mit der These "Deutschland gehts schlechter DURCH die Abwrackprämie" zu tun haben. Ich lasse mich nicht dazu hinreisen, nun die gesamte Weltwirtschaftkrise hier zu analysieren, einerseits weil ich es nicht kann (im Gegensatz zu dir offensichtlich, die die Krise mit all ihren Ursachen und Auswirkungen zu kennen scheint), andererseits aber vor allem aber deswegen nicht, da dies einfach nichts mit o.g. These zu tun hat. Aber Abgrenzung wird hier offensichtlich mit Inkompetenz gleichgestellt.
Meinetwegen kannst du mir auch weiterhin Inkompetenz und Weiteres vorwerfen, ich weiß, was ich kann, muss aber nicht damit hausieren zu gehen.
Und btw, viel deutlicher als durch meinen Link zur Friedrich-Ebert Stiftung kann die oben genannte These nicht widerlegt werden. Und wenn ich dann lese, dass du Richards und meinen Verweis auf zweifellos anerkannte Theorien nicht anerkennst, weil du Wirtschaft ja zwischenzeitlich derartig komplex geworden ist, du selbst aber die Weltwirtschaftkrise von 1929 als Standardkrise bezeichnest, die mit der unsrigen vergleichbar ist, (obwohl die Komplexität der Wirtschaftsprozesse von damals wohl in keinster Weise mit der heutigen vernetzten und digitalen Zeit vergleichbar sind) solltest vlt auch du mal deine eigenen Argumentationsketten überprüfen.

In diesem Sinne einen schönen Samstag
Zuletzt geändert von Christian am 05.09.2009, 11:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Rok »

Christian hat geschrieben:...
Weshalb ich nicht weiter auf deine Auführungen eingegangen bin, liegt schlicht und ergreifend in der Tatsache begründet, dass weite Teile dieser m.E. nicht viel mit der These "Deutschland gehts schlechter DURCH die Abwrackprämie" zu tun haben.
...In diesem Sinne einen schönen Samstag
Also, wenn das die Kernfrage sein soll lässt sich diese klar beantworten:

Die Abrackprämie gibt es im mom defakto noch nicht, obwohl sie bereits restlos ausgezahlt wurde. Die entsprechenden Steuereinnahmen müssen erst fließen. Also hat der Staat dies vorfinanziert.
Ein Staat, der kein Geld hat und diese Finanzierung durch eine Neuverschuldung realisieren musste.

Zusätzlich ist es aber auch noch so, dass der Staat selber hohe Schulden hat, die er bereits durch vorhandene Steuern nicht tilgen kann, im Gegenteil - i.d.R. muss sich Deutschland jährlich neu Verschulden.

Das heisst, die Mehreinnahmen durch Steuern werden nicht reichen, die Förderungen zu Tilgen (hier die Abwrackprämie)

Wenn man sich jetzt noch vor Augen führt, dass auch mit der Abwrackprämie nicht das erreicht wurde was man sich erhofft hat, so lässt sich deine oben benannte Frage eindeutig beantworten:

Deutschland geht es durch die Abwrackprämie eindeutig schlechter.

Sollte deine Frage wie ursprünglich eher so zu verstehen sein, dass du Argumente dagegen hören möchtest, dass es eben richtig vom Staat war so zu handeln, so lässt sich dazu sagen, dass es zum Einen zwar "richtig sein muss" Geld in die Wirtschaft zu pumpen - zum Anderen sollte dieses aber wohlbedacht sein und auch die Analysen müssen VORHER "hinterfragt" werden.
Argumente wie:"Was können wir dafür, wenn unsere Förderung oftmals für Kleinstfahrzeuge genutzt wurde und oftmals leider auch nicht bei deutschen Herstellern gelandet ist" können wohl nicht hingenommen werden.

Das erinnert mich an so einen alten Finanzminister, Eichler - Nach Erhebung der Tabaksteuer lamentierte er, dass die "geplanten Mehreinnahmen" durch die Erhöhung der Tabaksteuer ausgeblieben seien. Das gehört hier zwar nicht hin, zeigt jedoch die "wiederholte Kurzsichtigkeit" unserer Politiker.
Betze
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Betze »

Liebe Christian,

ich gebe Dir noch ein Beispiel..
Und wenn ich dann lese, dass du Richards und meinen Verweis auf zweifellos anerkannte Theorien nicht anerkennst, weil du Wirtschaft ja zwischenzeitlich derartig komplex geworden ist, du selbst aber die Weltwirtschaftkrise von 1929 als Standardkrise bezeichnest, die mit der unsrigen vergleichbar ist,


Ich schrieb folgendes:
Für mich ging es hier nie um das generelle Investieren von Geldern - außerdem halte ich das Verweisen auf echtes oder vermeintliches Basiswissen immer für wenig ergiebig, zumal dies nicht der Komplexität einer Wirtschaft entspricht. Und... nebenbei bemerkt.. ich verwies auf 1929, was nach meinem Wissen die Standardsituation für derartige Vorgänge ist... rigider Sparkurs bzw. das Nichtinvestieren führt zum Ruin.. aber egal...
Aus meinem unten stehenden Posting geht meines Erachtens in keiner Weise hervor, dass ich diese Theorien "nicht anerkenne" - ich erwähne nur, dass es für mich nicht um die generelle Investition von Geldern geht und dass ich Verweise auf "Basiswissen" generell zu allgemein empfinde. Aber wenn es schon um Verweise im Bereich Basiswissen geht, dann erwähnte ich noch einmal die Weltwirtschaftskrise von 1929, die in eine ähnliche Kategorie fällt.

Und wenn Du jetzt sagst, man könnte die beiden nicht vergleichen, dann weißt Du, glaube ich, nicht, wovon ich eigentlich spreche - eine der Hauptursachen für den Niedergang war, dass die Weimarer Republik einen rigiden Sparkurs fuhr und nichts mehr investierte. Wenn ich mich recht erinnere, geht das doch konform mit Deiner These, dass der Staat investieren müsse. Ob vernetzt oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle! Es geht um das Grundprinzip!

Also, liest Du genau oder liest Du nicht genau - liest Du nur das, was Du herauslesen willst?

Und da Du das meiner Ansicht nach tust, lohnt sich meines Erachtens eine weitere Diskussion nicht, da wir sowieso aneinander vorbeireden werden. :wink:
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Re: Abwrackprämie: Rien ne va plus / Nix geht mehr

Beitrag von Christian »

Betze hat geschrieben:..lohnt sich meines Erachtens eine weitere Diskussion nicht, da wir sowieso aneinander vorbeireden werden. :wink:
Spätestens hier sind wir uns wieder einig.. :wink:

Und ganz abgesehen, von all den genannten Ausführungen: Ein bissl mehr Optimismus stände und Deutschen ganz gut zu Gesicht. Vielleicht ist das ein viel größeres Hindernis als die Abwrackprämie... :roll:
Man muss nicht immer alles kaputtreden, im Sinne von "blödes Paradies, zuviele frische Früchte, zuviele Weiber..." :wink:
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