MX6: Der bessere Ford Probe
Verfasst: 15.01.2015, 05:33
Nach der Sache mit den Abgasen im Innenraum hatte ich ja alle Probes verkauft.
Zwischen den Jahren bin ich endlich mal dazu gekommen, einen MX6 Bj. 95, der hier seit Ewigkeiten noch herumstand komplett zu zerlegen und da war ich doch ziemlich überrascht:
Am MX6 ist so einiges weitaus besser als am 2er Probe. Das kann ich deswegen sagen, weil ich auch schon diverse Probes zerlegt habe. Wenn man den direkten Vergleich hat, fallen einem die Details auf:
Motorrraum:
- Das Typenschild ist ordentlich angenietet und nicht mit Schrauben einfach in die Karosserie am Dom gebohrt (das allein spricht schon Bände darüber, wie bei Ford gearbeitet worden sein muss und was die für Qualitätsansprüche gehabt haben müssen).
- Man kann die Birnen wechseln, ohne dass man den Scheinwerfer ausbauen muss und es gibt auch keine mit zwei Spaxschrauben in die Frontschürze geschraubten Blinker. Davon abgesehen machen die Leuchteinheiten einen hochwertigen Eindruck, nicht wie diese Traktor-Bosch-Einsätze mit der Plastikverkleidung beim Probe.
Ansonsten ist der Motorraum mehr oder weniger gleich, so wie Fahrwerk, Unterboden, Auspuff, usw.
Aber jetzt kommts: Der Innenraum.
Zunächst einmal sind die Verkleidungen nicht ausschließlich nacktes Plastik mit Heißkleber drangepappten Gewebefetzen sondern vernünftiges Gewerbe-Material wie auch in deutschen Autos. Da knarzt nicht ständig irgendwas während der Fahrt und die Geräuschdämmung ist WEITAUS besser.
Auch die Frontlautsprecher sind nicht einfach mit Plastikgewindedingern direkt in ein Loch in der Tür geschraubt sondern da ist noch mal ein Plastikkäfig für den Lautsprecher, die haben dann auch mehr Volumen und klingen deutlich besser.
Die Position der Hecklautsprecher in der Hutablage ist auch besser wie hinter den knarzenden Seitenverkleidungen, die dann von den Lautsprechern auch ständig vibrieren.
Und es gibt Hochtönervorbereitung im Amaturenbrett, Kabel liegen bereits!
Die Position der ganzen Schalter um das Lenkrad herum ist besser gewählt wie in der Mittelkonsole.
Die zwei Radio-DIN-Schächte sind mal genial...
Die Verkleidungen der Mittelkonsole sind nicht ein Teil sondern mehrere, die man dann auch weitaus angenehmer ausbauen und einzeln wechseln kann, z.B. wegen allseits beliebter Löcher im Beifahrerraum wegen Handyhalterungen..
Auch die Verblendung des Kombiinstruments / der Mittelkonsole ist ein Teil, dadurch wirkt das nicht alles so zusammengestückelt.
Hinter und unter dem Amaturenbrett ist alles weitaus ordentlicher und aufgeräumter als beim Probe. Kabel verlaufen schöner und nicht einfach nur mit Klebeband zusammengewickelt.
Wie für ein Mittelklasse-Coupe gebührlicher ist die Bedienung von Lüftung/Heizung nicht über einen schwergängigen Bowdenzug ala Golf 2 sondern komplett alles elektrisch über Knöpfe..
Das Lenkrad (ohne Airbag) wirkt auch nicht so überdimensioniert, wie das LKW-Teil vom Probe.
Hatte der Probe eigentlich eine Anzeige im Kombiinstrument, dass der Tempomat aktiv ist?
Und der Beifahrersitz: Fährt automatisch vor, wenn man den Hebel zieht, um auf der Rücksitzbank Platz zu nehmen.
Und unter den Frontsitzen gibt es Luftkanäle für die Lüftung/Heizung für die Mitfahrer hinten...
Die Sitze sind auch weitaus bequemer und haben vernünftige, einstellbare Kopfstützen. Ok, kein aufblasbares Boolster, aber mal ehrlich: An denen hat man auch nur am Anfang rumgespielt und sie dann nie wieder benutzt.
Der Innenspiegel ist an der Decke befestigt, nicht an die Scheibe gepappt.
Auch das Amaturenbrett und Handschuhfach sind nicht aus dem Probe-typischen Billighartplastik sondern noch mal mit einer Schicht überzogen, deswegen wirkt das alles angenehm gedämpft und hochwertiger.
Auch die Mittelarmlehne ist weitaus stabiler und da knarzt nix, wie bei dem Hastplastikteil beim Probe..
Die Lüftungsdüsenlamellen waren immer noch fest und bleiben in Position und nicht so lapprig wie beim Probe immer.
Die hinteren Scheibenverkleidungen rahmen die Scheiben richtig ein...
Kofferraum:
Statt einer Holzplatte mit aufgeklebtem Teppich: passgenaue Styropor-Teile unter dem Kofferraumteppich..
Auch über die hinteren Dome nicht einfach zusammengetackerte Kappen geworfen mit Heißkleberfilz hinter den nackten Plastikverkleidungen sondern auch da wieder Gewebe-Verkleidungen und vernünftige Schalldämmung.
Und in der Reserveradmulde ist die Konstruktion zur Befestigung des Notrades weitaus durchdachter...
Das Resultat von der ganzen vernünftigen Geräuschdämmung:
Auf der Autobahn VIEL weniger Geräuche im Innenraum.
Den Kofferraum kann man nach Öffnen der ZV mit der FB auch angenehmer öffnen, weil man nicht noch mal den Schlüssel benutzen muss..
Und dann die ganze Sonderausstattung, die man für den MX6 damals bekommen konnte:
Bose Soundsystem, Hochtöner im Amaturenbrett, elekt. einklappbare Spiegel, Allradlenkung, so eine Art Kurvenlicht...
Karrosserie:
Und da kommen wir wieder zum Thema Aerodynamik. Der MX6 hat vermutlich deswegen einen besseren Cw-Wert, weil einfach vernünftiger konstruiert und ausgiebiger getestet und für internationalen Markt ausgelegt. Der schlechtere Cw-Wert beim Probe wird mit den Verwirbelungen am Heck zu tun haben, wenn überhaupt die Aerodynamik besonders getestet wurde und es nicht bloß um die Optik ging. Ansonsten beim Probe eh ausgelegt auf 55mph-Ami-Roads. Deswegen ziehen da auch Abgase rein, wenn man schneller fährt...
Fazit:
Rückblickend betrachtet kommt mir der Probe im Vergleich zum MX6 wie eine Art Concept Car vor, das man eher unausgereift auf den Markt geworfen hat. Die ganzen Details zeigen, dass man sich beim MX6 jedenfalls mehr Gedanken gemacht und im Detail besser gearbeitet und besseres Material verwendet hat.
Die einzigen Sachen, die der MX6 nicht hat:
- der schöne große Kofferraum wie bei einem Kombi
- kein Heckwischer
- keine beleuchten Sonnenblenden-Spiegel
- das Kombiinstrument vom Probe hat eine modernere Optik
- keine Check-Engine-Lampe im Kombiinstrument (das ist wirklich dämlich)
Und über die Optik könnte man lange streiten.
Hätte ich mir doch damals nur gleich nen MX6 statt einem Probe geholt... ärgerlich...
Naja, zumindest war es mal interessant, amerikanische und japanische Bauweise und Design im direkten Vergleich zu sehen...
Zwischen den Jahren bin ich endlich mal dazu gekommen, einen MX6 Bj. 95, der hier seit Ewigkeiten noch herumstand komplett zu zerlegen und da war ich doch ziemlich überrascht:
Am MX6 ist so einiges weitaus besser als am 2er Probe. Das kann ich deswegen sagen, weil ich auch schon diverse Probes zerlegt habe. Wenn man den direkten Vergleich hat, fallen einem die Details auf:
Motorrraum:
- Das Typenschild ist ordentlich angenietet und nicht mit Schrauben einfach in die Karosserie am Dom gebohrt (das allein spricht schon Bände darüber, wie bei Ford gearbeitet worden sein muss und was die für Qualitätsansprüche gehabt haben müssen).
- Man kann die Birnen wechseln, ohne dass man den Scheinwerfer ausbauen muss und es gibt auch keine mit zwei Spaxschrauben in die Frontschürze geschraubten Blinker. Davon abgesehen machen die Leuchteinheiten einen hochwertigen Eindruck, nicht wie diese Traktor-Bosch-Einsätze mit der Plastikverkleidung beim Probe.
Ansonsten ist der Motorraum mehr oder weniger gleich, so wie Fahrwerk, Unterboden, Auspuff, usw.
Aber jetzt kommts: Der Innenraum.
Zunächst einmal sind die Verkleidungen nicht ausschließlich nacktes Plastik mit Heißkleber drangepappten Gewebefetzen sondern vernünftiges Gewerbe-Material wie auch in deutschen Autos. Da knarzt nicht ständig irgendwas während der Fahrt und die Geräuschdämmung ist WEITAUS besser.
Auch die Frontlautsprecher sind nicht einfach mit Plastikgewindedingern direkt in ein Loch in der Tür geschraubt sondern da ist noch mal ein Plastikkäfig für den Lautsprecher, die haben dann auch mehr Volumen und klingen deutlich besser.
Die Position der Hecklautsprecher in der Hutablage ist auch besser wie hinter den knarzenden Seitenverkleidungen, die dann von den Lautsprechern auch ständig vibrieren.
Und es gibt Hochtönervorbereitung im Amaturenbrett, Kabel liegen bereits!
Die Position der ganzen Schalter um das Lenkrad herum ist besser gewählt wie in der Mittelkonsole.
Die zwei Radio-DIN-Schächte sind mal genial...
Die Verkleidungen der Mittelkonsole sind nicht ein Teil sondern mehrere, die man dann auch weitaus angenehmer ausbauen und einzeln wechseln kann, z.B. wegen allseits beliebter Löcher im Beifahrerraum wegen Handyhalterungen..
Auch die Verblendung des Kombiinstruments / der Mittelkonsole ist ein Teil, dadurch wirkt das nicht alles so zusammengestückelt.
Hinter und unter dem Amaturenbrett ist alles weitaus ordentlicher und aufgeräumter als beim Probe. Kabel verlaufen schöner und nicht einfach nur mit Klebeband zusammengewickelt.
Wie für ein Mittelklasse-Coupe gebührlicher ist die Bedienung von Lüftung/Heizung nicht über einen schwergängigen Bowdenzug ala Golf 2 sondern komplett alles elektrisch über Knöpfe..
Das Lenkrad (ohne Airbag) wirkt auch nicht so überdimensioniert, wie das LKW-Teil vom Probe.
Hatte der Probe eigentlich eine Anzeige im Kombiinstrument, dass der Tempomat aktiv ist?
Und der Beifahrersitz: Fährt automatisch vor, wenn man den Hebel zieht, um auf der Rücksitzbank Platz zu nehmen.
Und unter den Frontsitzen gibt es Luftkanäle für die Lüftung/Heizung für die Mitfahrer hinten...
Die Sitze sind auch weitaus bequemer und haben vernünftige, einstellbare Kopfstützen. Ok, kein aufblasbares Boolster, aber mal ehrlich: An denen hat man auch nur am Anfang rumgespielt und sie dann nie wieder benutzt.
Der Innenspiegel ist an der Decke befestigt, nicht an die Scheibe gepappt.
Auch das Amaturenbrett und Handschuhfach sind nicht aus dem Probe-typischen Billighartplastik sondern noch mal mit einer Schicht überzogen, deswegen wirkt das alles angenehm gedämpft und hochwertiger.
Auch die Mittelarmlehne ist weitaus stabiler und da knarzt nix, wie bei dem Hastplastikteil beim Probe..
Die Lüftungsdüsenlamellen waren immer noch fest und bleiben in Position und nicht so lapprig wie beim Probe immer.
Die hinteren Scheibenverkleidungen rahmen die Scheiben richtig ein...
Kofferraum:
Statt einer Holzplatte mit aufgeklebtem Teppich: passgenaue Styropor-Teile unter dem Kofferraumteppich..
Auch über die hinteren Dome nicht einfach zusammengetackerte Kappen geworfen mit Heißkleberfilz hinter den nackten Plastikverkleidungen sondern auch da wieder Gewebe-Verkleidungen und vernünftige Schalldämmung.
Und in der Reserveradmulde ist die Konstruktion zur Befestigung des Notrades weitaus durchdachter...
Das Resultat von der ganzen vernünftigen Geräuschdämmung:
Auf der Autobahn VIEL weniger Geräuche im Innenraum.
Den Kofferraum kann man nach Öffnen der ZV mit der FB auch angenehmer öffnen, weil man nicht noch mal den Schlüssel benutzen muss..
Und dann die ganze Sonderausstattung, die man für den MX6 damals bekommen konnte:
Bose Soundsystem, Hochtöner im Amaturenbrett, elekt. einklappbare Spiegel, Allradlenkung, so eine Art Kurvenlicht...
Karrosserie:
Und da kommen wir wieder zum Thema Aerodynamik. Der MX6 hat vermutlich deswegen einen besseren Cw-Wert, weil einfach vernünftiger konstruiert und ausgiebiger getestet und für internationalen Markt ausgelegt. Der schlechtere Cw-Wert beim Probe wird mit den Verwirbelungen am Heck zu tun haben, wenn überhaupt die Aerodynamik besonders getestet wurde und es nicht bloß um die Optik ging. Ansonsten beim Probe eh ausgelegt auf 55mph-Ami-Roads. Deswegen ziehen da auch Abgase rein, wenn man schneller fährt...
Fazit:
Rückblickend betrachtet kommt mir der Probe im Vergleich zum MX6 wie eine Art Concept Car vor, das man eher unausgereift auf den Markt geworfen hat. Die ganzen Details zeigen, dass man sich beim MX6 jedenfalls mehr Gedanken gemacht und im Detail besser gearbeitet und besseres Material verwendet hat.
Die einzigen Sachen, die der MX6 nicht hat:
- der schöne große Kofferraum wie bei einem Kombi
- kein Heckwischer
- keine beleuchten Sonnenblenden-Spiegel
- das Kombiinstrument vom Probe hat eine modernere Optik
- keine Check-Engine-Lampe im Kombiinstrument (das ist wirklich dämlich)
Und über die Optik könnte man lange streiten.
Hätte ich mir doch damals nur gleich nen MX6 statt einem Probe geholt... ärgerlich...
Naja, zumindest war es mal interessant, amerikanische und japanische Bauweise und Design im direkten Vergleich zu sehen...