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Lackstift richtig anwenden?

Verfasst: 07.06.2006, 14:44
von Mayday
Gibt es irgendwelche guten Tips, wie man einen Lackstift am besten anwendet?
Ich habe immer das Problem, dass zu viel Lack vom Pinsel abgegeben wird, d.h. es entsteht eine deutliche Wölbung. Mehrfaches Abstreifen am Flaschenrand hilft nichts. Wenn ich versuche, von dem Hubbel etwas mit einer Tuchecke abzusaugen, ist die Oberfläche nicht mehr richtig glatt.

Ist vielleicht die Oberflächenspannung des Lacks so groß, dass sich zwangsläufig diese Wölbung ergibt?

Wie macht Ihr das?


Gruß
Christoph

Verfasst: 07.06.2006, 16:29
von DoGlo
Lack aus der Spraydose und feinen Pinsel aus dem Wasserfarbkasten :wink:

Verfasst: 07.06.2006, 16:45
von waldy
Eine normale kleine Nähnadel nehmen, in die Farbe eintauchen und die Beschädigte stelle auffüllen bzw. ausbessern.
War ein Tipp von einem polnischen Bekannten, der sagte mir, dass mit der Methode sehr gute resultate zu erzielen sind, das Ergebnis hängt natürlich vom Zeitaufwand und von der Größe der Stelle ab.

Wenn es ein Metallik-Lack ist, gehört auch Klarlack drüber. Lass aber die Farbe austrocknen bevor du es aufträgst und danach natürlich auspolieren.

-ciao-
wofka

Verfasst: 07.06.2006, 16:48
von DoGlo
Gibt es beim Probe denn Metallic-Lacke?
Also meiner hat keinen Klarlack, sondern Basislack (Matt) und Decklack glänzend. 2 Schichten aber keinen Klarlack.

Verfasst: 07.06.2006, 17:09
von waldy
@DoGlo

Deiner müsste eigentlich auch metallic sein, metallic Lack sieht ohne Deckschicht bzw. Klarlack auch nicht besonders Glänzend aus :wink: , ist auch matt.

-ciao-
wofka

Verfasst: 07.06.2006, 17:17
von DoGlo
Gut, Metallic ja. Nur ist auf den Metallic-Lacken kein Klarlack mehr, sonden farbiger Decklack. Auf den Seiten der Lackhersteller gibt es dazu die geeigneten Mischungsverhältnisse. Und die Mischungen habe ich gesehen, beim Lackdoktor und beim Lackieren meines Heckspoilers. Das Farbspray oder den Lackstift vom Lackierer bekommst du dann auch als Decklack. Wenn du dir deine Lackabplatzer anguckst, siehst du den Basislack. Bei mir ein matter Dunkelgrüner Lack, wie Grundierung.
P.S. gilt evt. auch nur für Opalgrün oder Grey Green Clearcoat.

Verfasst: 07.06.2006, 17:30
von waldy
Eigentlich kenne ich beim normalen Metalliclack nur Klarlack als Deckschicht (soll aber nicht heisen, dass es nicht was anderes gibt), bei FlipFlop ist natürlich alles komplizierter, denn da ist auch der Untergrund besonders wichtig und bei nichtmetallic wird außer der Grundfarbe eine Deckschicht verwendet die farblich auch der Grundfarbe änlich ist, aber ein bischen giftiger aussieht. :lol:

-ciao-
wofka

Verfasst: 28.09.2007, 21:39
von Mayday
Nachdem ich inzwischen doch einige Erfahrung mit kleinen Steinschlägen gesammelt habe, hier mal meine Ergänzung:

Was oben gesagt wurde zwecks dünner Pinsel usw. ist richtig. Aufpassen sollte man zusätzlich, dass keine Lufteinschlüsse vorhanden sind, was bei dem zähen Originallack leicht passieren kann. Die lackierte Stelle muss leicht erhaben sein.
Das Ganze gut trocknen lassen - mindestens einen Tag - und dann fängt die eigentliche Arbeit erst an! Ich nehme als erstes ein 2500er Schleifpapier, natürlich gut nass und immer wieder auswaschen. Damit wird der Hubbel genau so lange geschliffen, bis mit dem Finger keinerlei Unebenheit mehr zu spüren ist. Achtung: Nicht versuchen, nur genau auf dem Hubbel zu schleifen, sondern etwas großflächiger. Ansonsten hat man am Ende eine ganz leichte Delle im Lack, die man an der Reflektion aber erkennt.

Im nächsten Schritt werden mit einer gröberen Polierpaste die letzten Unebenheiten und Riefen auspoliert. Eine Finish-Politur bringt hier noch nichts!! Auch nach dieser Etappe ist der Lack noch stumpf, keine Panik.

Als letztes kommt bei mir dann dieses Sonax Color Polish&Wax, geht aber natürlich auch jede andere Politur.

Wenn alles klappt sieht man hinterher von kleinen Steinschlägen wirklich überhaupt nichts mehr, selbst wenn man genau weiß, wo sie waren. Ok, es kostet tierisch Zeit...

Für Einsteiger gibt es z.B. bei dem Motorrad-Tandler Louis ein Set mit dem Namen "Quixx". Enthalten sind ein paar Streifen des passenden Schleifpapiers (sonst fast nur beim Lackierer zu bekommen) und zwei Sorten Politur. Viel zu teuer, aber man hat alles auf einmal da. Der Ford Original-Lackstift gefällt mir übrigens besser als der nachgemischte Lack aus der Spraydose, aber das ist vielleicht Geschmacksache.

Nur um es klarzustellen: Keine Ahnung, ob das auch bei größeren Kratzern funktioniert. Die Anleitung ist eher so für den kleinen Hobby-Perfektionisten gedacht, der sich auch um Macken kümmert, die andere überhaupt nicht sehen... :wink:

Gruß
Christoph